Ein abgeschiedenes Dorf, irgendwo zwischen Europa und Asien, in einer Zeit zwischen gestern und heute. Seit ihrer Kindheit gelten Aya (Kristyna Malérova) und Temelko (Maximilian Mauff) als füreinander bestimmt. Nun fiebern sie endlich der ersten Liebesnacht entgegen. Die wird nach alter Tradition mit Hilfe der Sterne festgelegt und mit einem gemeinsamen Bad begonnen. Doch kurz vor dem ersehnten Termin versiegt der Brunnen! Als die Männer des Dorfes keinerlei Anstalten machen, den Schaden zu beheben, greifen die Frauen zu einem drastischen Mittel: Sie werfen die Männer aus den Ehebetten, ziehen einen Zaun quer durchs Dorf, der Männer und Frauen trennt, und treten in einen Streik: ohne Wasser kein Sex! Auch Aya schlägt sich auf die Seite der Frauen. Um seine Liebe zu retten und die glücksverheißende Sternenkonstellation für die erste gemeinsame Nacht nicht zu verpassen, setzt Temelko alles daran, den Brunnen wieder zum Sprudeln zu bringen. Dabei muss er zu ungewöhnlichen Mitteln greifen.
HandlungDie Quelle versiegtEinem kleinen, abgeschiedenen Dorf irgendwo zwischen Europa und Asien geht so langsam das Wasser aus. Vor vielen Jahren hatten die Bewohner eine überirdische Wasserleitung gebaut, die das Dorf bisher zuverlässig mit Wasser aus einer Quelle des nahen Berg versorgte. Doch die Leitung ist nach Jahren des Gebrauchs verrottet und der Brunnen des Dorfes ist kurz vor dem Versiegen. Allein die Männer der Dorfes stört das wenig, Hauptsache sie können weiterhin mit ihren Frauen schlafen.
Keine LiebesnachtZeitgleich verlieben sich der junge Temelko (Maximilian Mauff) und die attraktive Aya (Kristýna Malé?ová) ineinander. Beide fiebern ihrer ersten Liebesnacht entgegen, doch da eskaliert ein Streit zwischen den Frauen und den Männern des Dorfes. Als der Brunnen gänzlich versiegt, treten die Frauen in einen Sexstreik. So lange, bis die Leitung repariert ist und das Wasser wieder fließt. Ein harter Schlag für das junge Pärchen, doch auch Temelko hat kein Interesse daran, die Situation des Dorfes zu ändern. Aya schlägt sich auf die Seite der Frauen und zeigt Temelko die kalte Schulter. In der Mitte des Dorfes wird eine weiße Linie gezogen, das Dorf in zwei Hälften geteilt. Von nun an müssen die Männer ohne ihre Frauen auskommen, die sich sogar mit einem Stacheldrahtzaun und Gewehren vor ihren Männern schützen. Die Situation eskaliert abermals, als die Männer kurzentschlossen das Dorf verlassen wollen und von den Frauen mit Waffengewalt zur Rückkehr ins Dorf gezwungen werden.
Frisches WasserTemelko fiebert dagegen noch immer seiner Liebesnacht mit Aya entgegen und entscheidet sich schließlich dazu, die schwierige Aufgabe allein in die Hand zu nehmen. Er macht sich auf in die Berge, um die Wasserleitung zu reparieren und findet heraus, dass das Rohr, das die Quelle in einer Hölle mit dem Dorf verbindet, an unzähligen Stellen geborsten ist. Unter großen Anstrengungen meistert er aber die schwierige Reparatur und gewinnt so Aya zurück.
WissenswertesDie Idee für den Film stammt von einer Meldung im “Der Tagesspiegel” vom 14.8.2001, wonach die Frauen des südtürkischen Dorfes Sirt ihre Ehemänner zur Reperatur der dortigen Trinkwasserleitung zwangen, indem sie sie rund einen Monat aus den Schlafzimmern verbannten.Regisseur Veit Helmer ließ seine Schauspieler in insgesamt 28 Ländern casten und ließ 2400 Schauspieler für die Rollen vorsprechen. Mit dem Ergebnis, dass in Absurdistan Darsteller aus 16 Ländern mitspielen.Absurdistan wurde auf dem Sundance Film Festival für den “Grand Jury Price” nominiert. Veit Helmer erhielt für Absurdistan auf dem Bayrischen Filmfest 2008 den mit 25.000 Euro dotierten “Spezialpreis der Jury”.
Weiterführende InformationenWeitere Informationen im InternetInterview mit dem Regisseur und den Hauptdarstellern.Homepage des deutschen VerleihsArtikel von Vladimir Müller auf DW-World.deHomepage des RegisseursFilm-Blog auf http://actualitesarah.over-blog.com/Artikel über die Herkunft des Begriffs “Absurdistan” in der Wikipedia
Quellen
Jetzt herunterladen!