Anna, Domenica, Lisa und Madeleine – alle vier sind Prostituierte, die mit großer Anstrengung versuchen, ins bürgerliche Leben, in die Welt der “Soliden” zurückzufinden. Dass zwei der Namen Kunstnamen sind, deutet darauf hin, wie schwer dieser Weg ist, wie ratsam es für diese Frauen ist, ihre Vergangenheit besser zu verschweigen. Auch wenn nach einer Hochrechnung jeder dritte deutsche Mann die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nimmt – diskriminiert werden stets nur jene, die die sexuellen Dienste anbieten. Es war und bleibt ein Tabu, selbst wenn es in manchen Firmen zum Standard gehört, dass Geschäftspartner nach ihren Konferenzen auf Kosten des Gastgebers Bordelle aufsuchen. Bei all dieser Verlogenheit sind die Versuche von Prostituierten bewundernswert, ein neues Leben anzufangen. Und so schwierig war es auch, Ex-Huren vor die Kamera zu bekommen, die offen über ihre Probleme berichten. Gesine Enwaldt ist es gelungen, vier sehr unterschiedliche Beispiele zu finden und in ausführlichen O-Tönen vielsagende Eindrücke zu vermitteln.