Robert Lahnstein kann andere Menschen nicht ausstehen, vor allem nicht an Weihnachten. Wenn andere feiern und sich zuprosten, durchfährt den scharfzüngigen Fernsehkommentator, nur das kalte Grausen. Weihnachten ist für ihn so verlogen wie die Politik. Also packt er wie jedes Jahr seinen Wagen, um sich über die Festtage auf seine abgelegene Berghütte zu verziehen. Doch als Lahnstein im dichten Schneegestöber das Auto weit ab von der nächsten Ortschaft in den Graben setzt, hat er die Bescherung. Fluchend stapft er durch kniehohen Schnee und erreicht mit letzter Kraft eine einsame Scheune. Lahnstein, der nichts als seine Ruhe haben will, trifft beinahe der Schlag: Denn zwischen blökenden Schafen haben sich hier sechs weitere Menschen vor dem tosenden Schneesturm verkrochen. Felicitas Fernandez, eine hübsche Mexikanerin mit Herz, und Rita Waltleitner, eine elegante ältere Dame, die aus dem Seniorenheim weggelaufen ist, versuchen so gut es geht der hochschwangeren Simone Jacob zu helfen, die den Weg ins Krankenhaus nicht mehr geschafft hat. Auch Thomas Sattler, ein Geldbote, der aus persönlicher Not eine halbe Million unterschlagen hat, und sein Sohn Moritz sowie Konrad Neuberger, ein Kinderbuchautor, der nach einem Schicksalsschlag in die Gosse abrutschte, machen sich so gut es geht nützlich. Nur Lahnstein lässt keine Gelegenheit aus, um diese “gescheiterten Existenzen” mit beißendem Spott zu überziehen. Endlich wird es den anderen zu bunt, und sie werfen das Weihnachts-Ekel hinaus. Doch Neuberger fasst sich ein Herz und rettet Lahnstein, der unweit der Scheune ins Eis eingebrochen war, das Leben. In die sichere Scheune zurückgekehrt, hilft Lahnstein spontan, als bei der schwangeren Simone die Geburtswehen einsetzen. Ist diese menschliche Anwandlung nur ein Ausrutscher, oder hat Lahnstein am Ende doch sein Herz entdeckt?
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