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Die Story im Ersten: Sex – Made in Germany
Prostitution und ihre Profiteure
Mit dem Gütesiegel "Made in Germany" haben es viele deutsche Produkte an die Weltspitze geschafft. Eine Spitzenposition in Europa hat Deutschland aber auch bei einer speziellen Dienstleistung inne: der Prostitution.
Vorschauvideo: Sex – Made in Germany
Die ARD-Dokumentation "Sex – Made in Germany" zeigt erstmals, wie Sex-Touristen aus aller Welt nach Deutschland kommen, um sich hier einen Bordell-Urlaub zu gönnen – Freier aus Europa, den USA und Asien. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist international fast konkurrenzlos.
Sechs Tage und Nächte fahren die Bordell-Urlauber von einem Amüsierbetrieb zum nächsten. Ganz oben auf der Reiseroute stehen sogenannte Flatrate-Puffs. Einmal zahlen, dafür gibt es Sex und Drinks, so viel Mann will – und kann. Eden für jeden sozusagen.
Flatrates ab 49 Euro
Vor allem in Berlin boomt der Discount-Sex: Die Flatrate gibt es schon ab 49 Euro. "Es ist knapp kalkuliert, es geht auf die Masse. Die meisten Männer überschätzen sich und sagen, ich gehe dann mal sechs, sieben, acht Mal aufs Zimmer. Aber das kommt sowieso nicht vor. Der Mann möchte immer Mann spielen. Das ist alles", erklärt der Inhaber eines Flatrate-Puffs sein Geschäftsmodell.
Die Autorinnen der ARD-Dokumentation, Tina Soliman und Sonia Kennebeck, wollten wissen: Wer profitiert wirklich von der Legalisierung der Prostitution in Deutschland? Zwei Jahre haben sie im Milieu recherchiert, sprachen mit Frauen, die dort freiwillig als Prostituierte, Pornostar oder Webcam-Hure arbeiten.
Sie trafen Zuhälter und einen Bordellbetreiber, den sie auch zu Hause im Kreise der Familie besuchen durften. Er ist alleinerziehender Vater von vier Kindern. Seine Töchter aber sieht er nicht in dem Gewerbe, "das wäre ein Schlag ins Gesicht", bekennt er.